Neben der Keywordanalyse gehört die Keyword-Map zu den wichtigsten Grundbausteinen einer erfolgreichen SEO-Strategie. Mit Keyword-Map bzw. Keyword-Mapping ist die Zuordnung der bei der Keywordanalyse recherchierten und für relevant befundenen Hauptkeywords zu den URLs einer Website gemeint (im Fachjargon deswegen auch Keywordallokation genannt).
Die Keyword-Map ist ein überaus wichtiges Element für die Festlegung einer SEO-freundlichen Navigations- und URL-Struktur. Nur mit Hilfe einer wohldurchdachten Keyword-Map ist es möglich, Permalinks zu definieren, die auf Hauptkeywords mit Suchvolumen basieren.
Beim Keyword-Mapping ist grundsätzlich zu beachten, dass nicht immer die Keywords mit den meisten Suchvolumen auch gleich die besten sind. Vielmehr ist bei der Zuordnung von Keywords zu den zu erstellenden oder zu optimierenden Unterseiten wichtig, Suchbegriffe zu verwenden, deren Suchintentionen auch zu den Inhalten auf der entsprechenden Unterseite passen. Ein vielgesuchtes Keyword wie „Schuhe kaufen“ auf einer Unterseite unterzubringen, auf der ausschließlich Frauenstiefel angeboten werden, ist alles andere als zielführend.
Im Folgenden beschreiben wir gern unser eigenes Vorgehen, das wir als Online-Marketing-Agentur beim Keyword-Mapping verwenden.
Detaillierte Keywordanalyse als Grundvoraussetzung für professionelles Keyword-Mapping
Grundvoraussetzung für die Erstellung einer professionellen Keyword-Map ist eine detaillierte Keywordanalyse. Wir verwenden hierzu als offizieller Google-Partner vor allem den Google Ads Keyword-Planer, da er verlässliche Keyword-Daten zu Suchvolumen, Wettbewerb, CPC-Geboten für obere Positionen und Co. anzeigt. Allerdings nutzen wir auch andere Tools, wie beispielsweise Sistrix, Ahrefs, Google Search Console, Google Trends, keywordtool.io und viele mehr, um eine möglichst professionelle und umfassende Keywordanalyse zu erhalten.
Bei Erstellung der Keywordanalyse (in Excel) clustern wir zusammengehörige Begriffe und Begriffskombinationen. Beispielsweise würden wir die beiden Keywords „SEO“ und „SEO Agentur“ in ein und dasselbe Cluster tun.
Alle wichtigen Dienstleistungen und/oder Produkte sollten bei der Keywordanalyse zumindest bezüglich Suchvolumen, Wettbewerb und CPC-Geboten analysiert werden. Denn oft bildet die Navigations- und URL-Struktur einer Website die wichtigsten Services und Angebote einer Unternehmung ab.
Meist erstellen wir Keywordanalysen mit mehreren 100 Keywords, damit eine sehr gute Grundvoraussetzung für eine professionelle Keyword-Map, eine SEO-freundliche Navigations- und URL-Struktur und nicht zuletzt auch für eine solide Website-Architektur geschaffen ist.
Markierung der recherchierten Keywords nach Ampel-Prinzip
Bevor wir mit dem Keyword-Mapping starten, markieren wir alle recherchierten Keywords nach Ampel-Prinzip – sofern es sich um ein Kundenprojekt handelt: gemeinsam mit dem Kunden. Sehr gute Keywords, die unbedingt auf der Website zu berücksichtigen sind, markieren wir grün, Ok-Keywords orange und eher irrelevante Keywords rot.
Insbesondere bei diesem Schritt ist zu beachten, dass nicht immer die Keywords mit den meisten Suchvolumen die besten sind. Interessante Nischenbegriffe sind als Hauptkeywords mitunter besser geeignet als generische Begriffe mit viel Suchvolumen.
Beispiel:
Eine Unternehmerin bietet professionelle Beratung zum Thema „Change Management“ an. Während „Change Management“ laut Google Ads Keyword-Planer monatlich 22.200 Mal in Deutschland in Google eingegeben wird, wird das Keyword „Change Management Beratung“ nur 320 Mal und der Begriff „Change Management Consulting“ nur 210 Mal monatlich in Deutschland in den Suchschlitz von Google eingetippt. Doch macht es hier Sinn, „Change Management“ als Hauptbegriff zu definieren und die weniger gesuchten Keyword-Kombinationen eher außen vor zu lassen?
Die Antwort lautet: Nein, sicher nicht! Während die Intention des oder der Suchenden bei der Eingabe des allgemeinen Begriffes „Change Management“ u.a. sein kann, einfach nur eine Definition des Begriffes zu erhalten, ist die Intention bei Eingabe von „Change Management Beratung“ oder „Change Management Consulting“ in aller Regel kommerzieller Natur. Wer „Change Management Beratung“ in Google eingibt, ist sehr wahrscheinlich gerade auf der Suche nach einer entsprechenden Dienstleistung.
Darüber hinaus ist zu beachten, dass der generische Begriff „Change Management“ in der Keyword-Kombination „Change Management Beratung“ respektive „Change Management Consulting“ enthalten ist. Wenn du also eine Unterseite auf „Change Management Beratung“ optimierst, optimierst du sie, ob du es willst oder nicht, auch auf den Begriff „Change Management“.
Tipp: Berücksichtige bei der Markierung von Keywords auch die „AIDA-Formel“ (A = Awareness, I = Interest, D = Desire, A = Action). Besonders interessant sind die Action-Keywords (beispielsweise: „Schuhe günstig online kaufen“).
Zuordnung der für relevant befundenen Keywords zu bestehenden oder zu erstellenden URLs
Alle recherchierten Keywords sind nach Ampel-Prinzip markiert? Dann ist es an der Zeit, die für gut befundenen Keywords zu bestehenden oder zu erstellenden URLs respektive Unterseiten zuzuordnen. Das Dokument, das hierbei entsteht, ist die eigentliche Keyword-Map. Wir nutzen zur Erstellung der Keyword-Map Microsoft Excel.
Bei Dienstleister:innen haben wir festgestellt, dass eine Kategorie wie „Leistungen“, in der User:innen alle wichtigen Dienstleistungen und Services finden können, sinnvoll sein kann.
Beispiel:
Eine Online-Marketing-Agentur bietet hauptsächlich die Leistungen „Suchmaschinenoptimierung“, „Suchmaschinenwerbung“, und „Social Media Marketing“ an. In der Kategorie „Leistungen“ sollten sich entsprechend diese drei Services finden. Strukturtechnisch sähe dies wie folgt aus:
- Home
- Leistungen
- Suchmaschinenoptimierung
- Suchmaschinenwerbung
- Social Media Marketing
Home steht für Startseite und stellt die 1. Ebene dar. Leistungen ist eine Kategorieseite und befindet sich in der 2. Ebene. Suchmaschinenoptimierung, Suchmaschinenwerbung und Social Media Marketing sind Seiten, die der Kategorieseite Leistungen zu- bzw. untergeordnet sind. Sie befinden sich in der 3. Ebene.
URL-technisch sähe das Ganze wie folgt aus:
- /
- /leistungen/
- /leistungen/suchmaschinenoptimierung/
- /leistungen/suchmaschinenwerbung/
- /leistungen/social-media-marketing/
Diesen URLs können wir nun die wichtigsten Keywords, die zuvor recherchiert und als relevant markiert worden sind, sinnvoll zuordnen. In der Excel-Datei sollte es also mindestens die Spalten „Thema“, „URL“ und „Keywords“ geben.
Wichtiger Hinweis: Bitte versuche, jedes relevante Keyword einer Seite zuzuordnen! Achte bitte zudem darauf, dass ein Hauptkeyword nicht mehreren Seiten zugeordnet werden sollte. Dies wäre nicht SEO-freundlich, da es zu Kannibalisierungen in der Google-Suche kommen kann. Wenn zwei Seiten einer Domain auf dieselben Hauptkeywords optimiert werden, weiß Google oft nicht, welche Seite von beiden die wichtigere ist. Dies kann am Ende dazu führen, dass beide Seiten mit den entsprechenden Hauptkeywords in der Google-Suche nicht gut platziert werden.
Mit dem Keyword-Mapping geht bereits die Festlegung und Optimierung der Navigations- und URL-Struktur einer Website einher. Allerdings ist dieser Punkt hier noch einmal explizit als eigener Punkt aufgeführt, da das Thema URL-Struktur und Website-Architektur nicht einfach ist und es verschiedene (SEO-)Ansätze bezüglich Permalinks gibt.
Beispiel:
Ein Online Shop für Schuhe verkauft „Herrenschuhe“, „Frauenschuhe“ und „Kinderschuhe“ und bietet für jede Produktkategorie die verschiedensten Farben, Materialien, Größen und Stile an. Wird die Startseite auf „Schuhe“, „Schuhe online“, „Schuhe online kaufen“ und Co. optimiert, würde die URL-Struktur (bis zur 2. Ebene) wie folgt aussehen:
- /
- /herrenschuhe/
- /frauenschuhe/
- /kinderschuhe/
Nun macht es aus SEO-Sicht ggfs. Sinn, Unterkategorien zu den Hauptkategorien zu erstellen, vor allem wenn der Online Shop für Schuhe sehr viele verschiedene Produkte im Sortiment hat. Beispiel:
- /herrenschuhe/
- /herrenschuhe/leder/
- /herrenschuhe/schwarz/
- /herrenschuhe/birkenstock/
- …
Das obige Beispiel ist bewusst so gewählt, um schnell sehen zu können, wo nun die Schwierigkeiten bzw. Herausforderungen liegen. „Leder“ bezieht sich auf Material, „schwarz“ auf die Farbe und „Birkenstock“ auf die Marke. Die URL-Struktur könnte also auch wie folgt aussehen:
- /herrenschuhe/
- /herrenschuhe/material/
- /herrenschuhe/material/leder/
- …
- /herrenschuhe/farben/
- /herrenschuhe/farben/schwarz/
- …
- /herrenschuhe/marken/
- /herrenschuhe/marken/birkenstock/
- …
Nun gibt es natürlich auch Produkte, die den entsprechenden Unterkategorien zugeordnet werden können:
- /herrenschuhe/
- /herrenschuhe/material/
- /herrenschuhe/material/leder/
- /herrenschuhe/material/leder/produkt-a/
- /herrenschuhe/material/leder/produkt-b/
- …
- /herrenschuhe/farben/
- /herrenschuhe/farben/schwarz/
- /herrenschuhe/farben/schwarz/produkt-c/
- /herrenschuhe/farben/schwarz/produkt-d/
- …
- /herrenschuhe/marken/
- /herrenschuhe/marken/birkenstock/
- /herrenschuhe/marken/birkenstock/produkt-e/
- /herrenschuhe/marken/birkenstock/produkt-f/
- …
Mit Produkten wären wir in diesem Fall bereits in der 5. Ebene, so dass die entsprechenden URLs auch sehr lang wären. Und was ist jetzt mit Schuhen, die in mehrere Kategorien passen? Beispielsweise einem Birkenstock-Schuh, der aus Leder und schwarz ist? Welcher Kategorie soll dieser Schuh zugeordnet werden? Eventuell sogar mehreren? Doch wie soll dann die URL dieses einen Schuhs konkret aussehen?
Viele SEO-Agenturen und Shop-Betreiber:innen verwenden aufgrund der gerade beschriebenen Komplexität einen Trick: Entweder sie setzen alle Produkte in die 2. Ebene oder ordnen sie der Kategorie „Artikel“ (oder ähnlich) zu (in dem Fall dann 3. Ebene):
Variante 1: Alle Produkte in der 2. Ebene
- /
- /produkt-a/
- /produkt-b/
- /produkt-c/
- …
Variante 2: Alle Produkte in der 3. Ebene
- /
- /artikel/
- /artikel/produkt-a/
- /artikel/produkt-b/
- /artikel/produkt-c/
- …
Wichtige Hinweise zur Navigations- und URL-Struktur
Das Keyword-Mapping und die damit verbundene Festlegung bzw. Optimierung der Navigations- und URL-Struktur ist eine überaus komplexe Aufgabe, die viel „Hirnschmalz“ benötigt. Aus dem Grund möchten wir dir an dieser Stelle noch ein paar Tipps zum Besten geben, die dir bei dieser task behilflich sein können:
- Behalte stets im Hinterkopf, dass du für jede URL auch SEO-freundlichen Text und hochwertige Bilder benötigst! Manchmal kann weniger also mehr sein, wenn es um Navigations- und URL-Strukturen geht.
- Eine URL-Struktur, die mehr als fünf Ebenen hat, ist in aller Regel zu komplex. Versuche also, bei maximal fünf Ebenen zu bleiben, damit die URLs am Ende auch nicht zu lang werden!
- Einige SEO-Agenturen setzen alle Unterseiten einer Domain in die 2. Ebene. Dies erleichtert die Festlegung der URL-Struktur enorm. Prüfe, ob dieses Vorgehen eventuell auch für dein Projekt interessant und sinnvoll sein kann!
- Selbst wenn du mithilfe von Keyword-Mapping die ideale Navigations- und URL-Struktur definiert hast, muss sie nicht sofort auf der Website umgesetzt werden. Unterseiten der 3., 4. oder 5. Ebene können auch erst zu einem späteren Zeitpunkt erstellt werden. Wichtig ist am Anfang, für ein solides Grundgerüst zu sorgen!
Erstellung und Optimierung der Website-Inhalte auf Grundlage der Keyword-Map
Die ideale Navigations- und URL-Struktur ist gefunden und alle wichtigen Keywords (bzw. Keyword-Sets) sind einer bestimmten Seite bzw. URL zugeordnet? In dem Fall kannst du dich nun an die Erstellung oder Optimierung deiner Website-Inhalte machen.
Um deine Titles, Descriptions, Headings (h1, h2, h3,…), Fließtexte, Bilder, Infografiken etc. SEO-freundlich zu gestalten, kannst du einfach deiner Keyword-Map und der darin enthaltenen Keyword-Allokation folgen. Es sollte einleuchten, dass Texter:innen einen SEO-freundlichen Text umso leichter schreiben können, je ausführlicher und besser die Keyword-Map ist.
Keyword-Monitoring
Viele Online-Marketing-Manager:innen nutzen die Keyword-Map auch als Dokument, das bei der Überwachung der Entwicklung der Keyword-Rankings unterstützt. Umso nützlicher erscheint es, die Keyword-Map als Excel-File anzulegen, damit hier auch mit der SVERWEIS-Funktion gearbeitet werden kann.
Ein Keyword-Monitoring-Tool, das wir in diesem Kontext sehr gerne einsetzen, ist übrigens SERPROBOT.
Regelmäßige Aktualisierung der Keywordanalyse und Keyword-Map
Last but not least ist es eine gute Praktik, sowohl Keywordanalyse als auch Keyword-Map so aktuell wie möglich zu halten. Hier können Tools wie Sistrix, Google Search Console, Ahrefs, keywordtool.io (Google Autocomplete), Google Trend und viele weitere hilfreich sein. Auch ist der Google-Ads-Bericht „Suchbegriffe“ hier überaus nützlich, sofern Google Ads Anzeigen (Responsive Search Ads) geschaltet werden.
Nach Aktualisierung bzw. Erweiterung der bestehenden Keywordanalyse geht der Prozess quasi wieder von vorne los, siehe auch unsere nachfolgende Infografik:
Abschließende Bemerkungen zum Thema „Keyword-Mapping auf Basis einer professionellen Keywordanalyse“
Wir hoffen, dass du in unserem Beitrag zum Thema „Keyword-Mapping auf Basis einer professionellen Keywordanalyse“ ein paar hilfreiche Tipps und Tricks gefunden hast, die dich dazu befähigen, eigenständig eine professionelle Keyword-Map zu erstellen. Solltest du nicht die Zeit oder auch nicht den Zugang zu professionellen Keyword-Tools haben, kannst du uns gern unverbindlich kontaktieren. Wir machen dir gern ein faires Angebot zu Erstellung einer Keyword-Map auf Grundlage einer detaillierten Keywordanalyse!
Du hast noch ein paar gute Tricks für die Erstellung einer professionellen Keyword-Map auf Lager, die in unserem Beitrag nicht erwähnt wurden? Dann nutze gern die nachfolgende Kommentarfunktion und hinterlasse einen Kommentar! Wir freuen uns auf deine Nachricht.