Um es vorweg zu nehmen: SEO wird auch in diesem Jahr nicht neu erfunden und die SEO-Trends 2020 sind letztlich Weiterentwicklungen. Guter Content – das betrifft den Gehalt als auch seine Präsentation – ist immer noch das A und O. Ohne ein gutes Keyword, deren sorgfältige und clevere Bestimmung, eine gute Textstruktur mit entsprechenden Überschriften und das Setzen von guten Backlinks wird es auch künftig nicht gehen. Und nach wie vor ist eine moderne, technisch gut umgesetzte und schnell ladende Seite die Grundvoraussetzung. Genauso wichtig wie guter Content und die technischen Komponenten sind UX-Design und Conversion-Rate Optimierung.

Das Ziel lautet, den User auf die eigene Seite zu lotsen und sein Interesse möglichst lange aufrecht zu erhalten. Hohe Klickraten, eine geringe Absprungrate und Interaktion auf der Seite durch den Benutzer werden von Google positiv gewertet und pushen die eigene Seite. Tatsächlich wird die Erhöhung der Klickrate immer wichtiger im Vergleich zum reinen Suchvolumen. Meta Title und Meta Description müssen so informativ und prägnant sein, dass sie bereits auf den ersten Blick das Interesse des Users wecken und er sich weiter mit dem Inhalt der Seite beschäftigt. Die intelligente Auswahl der zu optimierenden Begriffe hat dabei entscheidende positive Auswirkungen auf den Traffic.

SEO-Trends 2020

  • Content – die Qualität macht den Unterschied

Das ist nun wirklich nichts Neues und auch 2020 wird die Qualität des Contents die ausschlaggebende Rolle spielen. Und das zurecht! Insbesondere wenn man kurzzeitig im Ranking abrutscht, sind auf den User ausgerichtete, hochwertige Inhalte das beste Mittel, um dies zu kompensieren. Also nicht unnötig viel in den Sichtbarkeitsindex investieren! Wichtig ist, dass der Inhalt nicht veraltet ist. Im Sinne der Benutzerfreundlichkeit sollten Webseiten stets aktuell sein. Medien, vor allem Videos, Podcasts etc. erfreuen sich besonders großer Beliebtheit. Live-Schaltungen, Lernvideos und Unterhaltung sind gerade bei jungen Menschen sehr gefragt.

  • User Experience beeinflusst das Ranking

Tatsächlich wird das Nutzererlebnis immer wichtiger. Das ist sicherlich einer der SEO-Trends 2020! Das liegt daran, dass die Suchmaschinen – allen voran natürlich Google – inzwischen Algorithmen besitzen, um die UX immer besser zu analysieren und zu messen. Je nachdem wie wohl sich Benutzer auf einer Seite fühlen, sich von dem Dargebotenen inhaltlich und visuell angesprochen fühlen, desto länger verweilen sie auch auf dieser. In diesem Kontext spielt die Ladegeschwindigkeit der Webseiten eine ausgesprochen wichtige Rolle. Insgesamt wirkt sich die UX auf das Ranking aus – zwar nicht als eigener Ranking-Faktor, aber doch zumindest indirekt.

  • Mobile First Index

Ein Trend, der sich schon seit einigen Jahren abzeichnet, wird sich weiter verstärken. User greifen vermehrt auf Smartphones und Tablets zurück.

Google bewertet mittlerweile die Mobile-Versionen von Internetseiten zuerst bei der Zusammenstellung der Suchergebnisse. Es sollte deshalb auf keinen Fall an der Mobileversion gespart werden. Im Gegenteil – die für mobile Endgeräte optimierte Seite ist ein Muss! Viele Agenturen entwickeln sogar mittlerweile zuerst die Mobile- und dann die Desktopversion einer Webseite.

  • Die Keyword-Suche optimieren

Bei der Suche nach dem passenden Keyword sollte verstärkt darauf geachtet werden, die Suchintention der User zu erahnen respektive zu berücksichtigen. Die bestmögliche Antwort auf eine potenzielle Frage sollte das Keyword geben. Zur Optimierung gehören auch die Benennung bzw. Korrektur von Bildern, Alt-Tags und Titeln. Und die Rich Snippets müssen entsprechend angepasst werden. Sie sind vor allem für die mobile Version wichtig und generieren jede Menge Klicks.

  • Local SEO

Die Suche beziehungsweise die Optimierung mit einem regionalen Bezug gewinnt immer stärker an Bedeutung. Speziell für den Einzelhandel, Dienstleister und natürlich für sämtliche Zweige der Gastronomie ist der Ortszusatz oder ein lokaler Kontext unglaublich wichtig. Der Eintrag bei „Google My Business“ ist ein entscheidender Schritt, um entsprechend in regionalen, ortsgebundenen Sucherergebnissen und auch bei Google Maps zu erscheinen. Durch den verifizierten Eintrag steigt auch die UX.

VoiceSearch wird wichtiger

Der Wandel beziehungsweise die Neuerungen in Sachen SEO-Trends 2020 haben wie bisher auch die User-Zufriedenheit im Blick. Die Qualität von Content und die Suchintention sind die dominierenden Faktoren. Dabei wird VoiceSearch immer wichtiger. User sprechen ihre Suchanfragen ganz anders ein, als sie sie tippen würden. Sie ähneln vielmehr der realen Gesprächsform. Die Suchanfragen werden länger und sehr oft als Frage formuliert. W-Fragen und Long-Tail sind hier die Schlagwörter. Ging es bisher darum, bei Google die Suchbegriffe möglichst zu begrenzen, werden nun vermehrt ganze Sätze und Phrasen verarbeitet. Es gibt Schätzungen, dass im Laufe des Jahres 2020 die Hälfte aller Suchanfragen über VoiceSearch erfolgen werden.

Was ist BERT?

Auf die Entwicklung von VoiceSearch reagiert Google unter anderem mit BERT. Dabei handelt es sich um eine wichtige Ergänzung zum RankBrain-Algorithmus. Seit Dezember 2019 ist Google BERT in Deutschland ausgerollt und es wird 2020 sicherlich immer wichtiger werden. Bei BERT handelt es sich um eine KI, die auf Natural Language Processing und neuronalen Netzen gründet. Mit dieser einschneidenden Veränderung des bisherigen Algorithmus sollen die sogenannten Long-Tail-Suchanfragen besser verarbeitet werden und somit das Suchergebnis exakter ausfallen. Suchbegriffe und -phrasen können mittels BERT semantisch besser eingeordnet und in Kontexte gesetzt werden. Das betrifft mittlerweile schon 10 Prozent aller Suchanfragen.

Beispiel:

Fragten Nutzer bisher, „Ist es legal, Microsoft Office-Lizenzen von andern Softwareanbietern zu kaufen?“ – dann hat Google Informationen zu Office-Lizenzen, zu Microsoft und zu Drittanbietern ausgeworfen. Dank BERT steht in diesem Fall künftig der rechtliche Aspekt – um den es ja eigentlich geht – im Mittelpunkt der Suchergebnisse.

Backlinks – es geht nichts ohne sie

Die Verlinkung zu guten, seriösen Seiten ist nach wie vor elementar. Fürs Ranking gibt es kaum etwas Besseres als eine ausgewogene Linkstruktur. Dabei geht es nicht um die Quantität, sondern um die Qualität der Backlinks. Weniger ist hier definitiv mehr. Deshalb sollte die Auswahl von Backlinks sorgfältig erfolgen. Bevor man eine unsichere Seite verlinkt, verzichtetet man lieber ganz darauf. Ein schlechter Backlink schadet mehr als das er hilft. Deshalb sollte der Fokus auf seriöse Kunden und Partner gelegt werden. Vom beidseitigen Verlinken haben dann alle Seiten etwas. Empfehlenswert sind auch positive Branchenbucheinträge und Verlinkungen zu Seiten, durch die der User einen Mehrwert erzielt.

Ausblick

Grundsätzlich hat sich an der Ausgangssituation nicht viel verändert. Nicht erst seit gestern steht bei Google die Nutzerzufriedenheit im Fokus. Die SEO-Trends 2020 bestärken noch einmal, was sich bereits seit einiger Zeit ankündigt. Es wird längst nicht mehr für die Suchmaschine optimiert, sondern für die Nutzer. Nicht von ungefähr ist mittlerweile immer häufiger von Search Experience Optimization die Rede. Für die Betreiben von Webseiten bedeutet das, die Qualität und damit die UX der eigenen Seite zu steigern.