Eine professionelle Suchmaschinenoptimierung bezieht sich nicht nur auf die technische SEO / offpage-SEO und optimierte Textinhalte sondern auch auf die Bilder. Hier werden oftmals Ranking-Potenziale wenig bis gar nicht ausgeschöpft, da viele Webmaster und selbst SEOs nicht wissen, wie man am besten Bilder für Suchmaschinen optimiert oder schlicht und einfach zu faul sind!

Wer sich ein wenig Mühe macht und auch bei der Bildoptimierung für Google & Co. gründlich arbeitet, der darf sich oftmals über zusätzlichen kostenlosen Traffic über die Bildersuche freuen. Doch wie werden meine Bilder in Suchmaschinen besser auffindbar? Wir haben 12 Tipps gesammelt für eine bessere Bilder-SEO.

Tipp 1: SEO-freundlicher Dateiname

Zunächst sollte der tatsächliche Dateiname betrachtet werden: Die Bilder sollten nicht 34339992992.png heißen, sondern möglichst genau und kurz beschreiben, was auf dem Bild dargestellt wird. Im Folgenden Bild haben wir den Dateinamen „zwergspitz.jpg“ verwendet, um die Relevanz für „Zwergspitz“ zu erhöhen.

Am besten werden maximal 2-3 Wörter für den Dateinamen verwendet, mit Bindestrichen getrennt (keine underscores!) und ohne Zahlen. Umlaute und Sonderzeichen werden umgeschrieben, also „ä“ in „ae“, „ö“ in „oe“, „ü“ in „ue“ und scharfes „ß“ in „ss“. Sicherlich gibt es da auch andere Meinungen, allerdings haben wir damit die besten Ergebnisse erzielt.

Zudem verwenden wir fast immer das Dateiformat .jpg, da dies in den meisten Fällen (im direkten Vergleich zu .png, das nicht komprimiert ist, aber nur minimal bessere Qualität aufweist) ausreicht.

rotbrauner Zwergspitz auf Wiese
Der Zwergspitz ist eine alte, heute eher seltene Hunderasse aus Deutschland. Vor allem die rotbraunen Exemplare erinnern optisch an einen Fuchs. Foto Copyright: Elsa Stöcker.

Tipp 2: Ein optimierter „alt text“

Der sogenannte „alt-text“ wird angezeigt, wenn ein Bild nicht geladen werden kann. Hier lassen sich weitere Keywords bzw. Keyword-Phrasen auf elegante Art und Weise unterbringen. Dieser „alt-text“ ist dann auch quasi der „anchor text“ / Linktext, sollte von einem Bild aus verlinkt werden. Das könnte zum Beispiel dann wichtig werden, wenn man einen Werbebanner platziert, von welchem aus auf die eigene Website verlinkt wird.

Auch beim „alt-text“ halten wir es häufig kurz und knapp, wobei wir hier hin und wieder auch mehr schreiben, sofern es Sinn macht. Keinesfalls sollte das allerdings in „keyword-stuffing“ ausarten – denn auch hier kann man es schnell übertreiben! Wir fügen unseren Bildern meist einen „alt text“ von 4-5 Wörtern hinzu.

Der „alt-text“ für das Bild „Zwergspitz.jpg“ lautet bei uns: „rotbrauner Zwergspitz auf Wiese„.

Tipp 3: Ein aussagekräftiger Bildtitel

Auch der „title“ eines Bildes sollte nicht vernachlässigt werden. Zwar wird dieser unserer Erfahrung nach nicht so stark gewichtet, doch sollte er in Bezug auf die usability nicht vernachlässigt werden. Der Bildtitel wird angezeigt, wenn der Nutzer mit der Maus über das Bild fährt (hovert). Ähnlich wie beim „alt-text“ empfehlen wir 4-5 Wörter, und am besten werden hier andere Keywordphrasen oder Synonyme verwendet, die das Bild treffend beschreiben.

Der „title“ für unser Hundebild lautet: „Alte deutsche Hunderasse: Der Zwergspitz„.

Tipp 4: Keywords in der Bildunterschrift

Auch die Bildunterschrift/„caption“ bietet zusätzlichen Raum, um sinnvolle Keywords unterzubringen und den Besucher der Website zielführend zu informieren. Die Bildunterschrift kann etwas länger sein als „alt-text“ und „title“, und meist werden zusätzlich Urheberrechte und Lizenz an dieser Stelle angegeben.

Die Bildunterschrift steht direkt unter dem Bild. In unserem Beispiel lautet sie: „Der Zwergspitz ist eine alte, heute eher seltene Hunderasse aus Deutschland. Vor allem die rotbraunen Exemplare erinnern optisch an einen Fuchs. Foto Copyright: Elsa Stöcker.“

Tipp 5: Zusammenhang zwischen Bild und Kontext

Ebenfalls von Wichtigkeit ist der unmittelbare Kontext, in welchem das Bild eingebettet wird. Dieser sollte durchaus Bezug zum Bild haben. Häufig konnten wir mit weiteren relevanten Keywords in Google ranken, obwohl diese nur im weiteren Textumfeld des Bildes vorkamen. Doch das zeigt eindeutig, dass Google sich auch immer mehr ein „ganzheitliches Bild“ des Contents macht.

Unser Tipp: Die Keywords, die das Bild am treffendsten beschreiben, in den Textabschnitt direkt über dem Bild sowie in die nächste Zwischenüberschrift unter dem Bild aufnehmen.

Tipp 6: Die richtige Bildgröße

Ladezeiten werden immer wichtiger, und oftmals sind es überdimensionierte Bilder, welche für einen schlechten PageSpeed sorgen. Wenn wir den PageSpeed für unsere Kunden optimieren, dann sind es meistens Bilder, die als erstes bearbeitet, d.h. verkleinert und dann komprimiert werden.

Allerdings darf das Bild auch nicht zu klein sein. In SEO-Kreisen gibt es die Richtlinie von mindestens 300 Pixel, die das Bild entweder hoch oder breit sein soll. Außerdem sind Bilder im Querformat beliebter als Bilder im Hochformat; sie werden häufiger angeklickt.

Beliebte Bildformate, die auch den PageSpeed nicht verschlechtern, sind z.B. 500 x 375, 600 x 450 und 600 x 800 Pixel.

Neben PageSpeed Insights verwenden wir gerne den Pingdom Website Speed Test, welcher sehr schnell die größeren Bilder ausfindig macht.

Bilder komprimieren für schnellere Ladezeiten
Das Tool „PageSpeed Insights“.

Tipp 7: Die passende Dateigröße

Bei uns gilt die Faustregel: Bilder sollten nur in Ausnahmefällen größer als 150 kb sein. Um .jpg und .png files zu komprimieren, verwenden wir u.a. das Radical Image Optimization Tool (RIOT) oder auch tiny png, das mittlerweile ebenfalls .jpg files komprimieren kann.

Tipp 8: Mehrmalige Verwendung von Bildern

Dublicate Content straft Google bei Textinhalten ab. Deshalb sollte auf einer Webseite niemals auf verschiedenen Unterseiten exakt derselbe Text stehen. Für Bilder gilt aber das Gegenteil: Wenn es wirklich sinnvoll ist und zum Kontext passt, darf ein Bild ruhig mehrmals für eine Webseite verwendet werden. Google stuft dieses Bild dann hinsichtlich des betreffenden Keywords als besonders wichtig ein.

Tipp 9: Die Einzigartigkeit von Bildern

Google kann die „uniqueness“ von Bildern erkennen. Statt kostenlose Bilder zu verwenden, die zig andere Webseiten ebenfalls nutzen, sollten idealerweise einzigartige Bilder verwendet werden, sofern das Budget dazu vorhanden ist. Ansonsten bieten viele Stock-Foto-Anbieter auch gute packages an, die sich durchaus lohnen können. Oder man verwendet einfach selbstgemachte Fotos.

Tipp 10: Bild-URL semantisch sinnvoll gestalten

Jedes einzelne Bild, welches auf einer Webseite online ist, hat seine eigene URL. Sie setzt sich zusammen aus der Ordnerstruktur der Webseite und dem Dateinamen des Bildes. Um eine sinnvolle URL zu erhalten, sollte das Bild in einem Ordner abgelegt werden, welcher semantisch zum Dateinamen des Bildes passt und eine Art übergeordnete Kategorie darstellt. Das Zwergspitz-Bild könnte man also zum Beispiel in einem Ordner namens „Hunde“ ablegen, sofern das für die Webseite Sinn ergibt.

Tipp 11: noindex und robots.txt: Bilder nicht aus der Suche ausschließen

Nicht jedes Bild, welches sich im Internet befindet, wird automatisch von Google in die Bildersuche eingebunden. Es muss eine Voraussetzung erfüllt sein: Der Google Crawler muss Zugriff auf das Bild haben. Manchmal sind Bilder aus der Bildersuche ausgeschlossen, ohne dass das überhaupt bemerkt wird. Das ist zum Beispiel dann der Fall, wenn ein Bild auf „noindex“ steht oder in der robots.txt Datei ausgeschlossen wird.

Tipp 12: Bessere Übersicht dank Bilder Sitemap

Gerade bei größeren Webseiten bieten sich Sitemaps an, welche die Suchmaschine darüber informieren, wo auf der Webseite welches Bild zu sehen ist. Dadurch wird das Bild der Suchmaschine auch gleich „vorgestellt“. Sitemaps kann man mit speziellen Plug-ins (zum Beispiel Google XML Sitemap for Images“ für WordPress) oder auch manuell erstellen. Es handelt sich dabei um eine XML-Datei, die alle Bild-URLs einer Webseite auflistet. Diese Datei muss bei Google Search Console hochgeladen werden, damit Google sie nutzen kann.

Schon einfache Bilder-SEO-Maßnahmen können viel bewirken

Die letzten drei unserer Tipps zur Bilder-SEO sind recht technisch und haben ein fortgeschrittenes Niveau, teilweise erfordern sie Programmierkenntnisse oder dass man sich auf dem Webseiten-Server auskennt. Die ersten neun Tipps aber sind recht leicht umzusetzen und können in Sachen Suchmaschinenoptimierung schon sehr viel bewirken.

Man muss nicht einmal alle diese Tipps beherzigen. Schon wer einige von ihnen umsetzt, wird deutlich besser dastehen als die Konkurrenz und deutlich besser über die Google-Bildersuche gefunden. Wir sind immer wieder erstaunt darüber, dass selbst bei Websites, die schon seit Jahren von sogenannten SEOs betreut werden, wenige bis gar keine Maßnahmen zur Bilderoptimierung durchgeführt werden.

Wer Hilfe bei der Bilder-SEO und anderen Themen rund um die professionelle Suchmaschinenoptimierung benötigt, kann uns gerne kontaktieren.

Dieser Artikel ist im Jahr 2020 erstellt und am 07.Oktober 2022 überarbeitet worden.